Zitat: "Und immer rein damit – Herzblut, Rapskills, Message und Provokation in Masse: Coné und Taz werfen alles in die Waagschale, was Ihnen bei der einstigen Vergabe des Entertainment-Faktors 20.000 Meilen über dem Meer zuteil wurde, und wer Live-Performances der 19- und 20-Jährigen kennt, weiß, dass hier nicht von Diät-Unterhaltung die Rede ist.
„All In“ heißt die lang ersehnte Debüt-Scheibe von Lautschrift, mit der die beiden Rapper endlich Land und Leute beglücken wollen. „Zugegeben, die Scheibe hat eine Weile auf sich warten lassen, aber jetzt feiern die Jungs dafür gebührend ihren Einstand“, meint Produzent Duktus, der für die Produktion der EP verantwortlich zeichnet. 14 Titel umfasst das Werk, mit dem Lautschrift nach 4 Jahren Zusehens die deutsche Hiphop-Landschaft von Bad Buchau aus aufmischen will. „Früher war ich gegenüber Bad Buchau noch sehr negativ eingestellt, ich dachte, als Rapper musst du raus in die Welt, jetzt wohne ich in München und denk’ mir dann und wann: ‚Buchau war doch auch schön, ruhig und einfach eine kreative Basis’“, so Coné über den Realness-Faktor einer 4.000-Einwohner-Stadt, „es ist schließlich nicht wo du bist, sondern was du machst. Alter Spruch, aber eben wahr.“
Kennen gelernt hatten sich die beiden im Jahr 2000 beim Skateboarden, wie Taz beschreibt: „Es war einfach ideal, du lernst dich kennen, und du merkst einfach sofort, die Chemie stimmt, das Ding ist, dass das eben nicht nur Rap ist, sondern einfach viel mehr, davon handelt auch ein Track auf der Scheibe.“ Dass aber der geliebte Sport mit den vier Rollen mittlerweile häufig auf der Strecke bleibt, bedauern die Sunnyboys: „Wenn du dieses Rap-Ding ernst nimmst, musst du einfach Zeit investieren, und so bleiben eben leider einige Dinge auf der Strecke, aber das ist das Spiel“, so Taz. Das Spiel, in dem Lautschrift jetzt All In geht.
Und der Name ist Programm, wie Coné erläutert: „Da hängt einfach alles drin, unser Herz, unsere Zeit und nicht zuletzt auch unser Geld.“ Denn die CD erscheint in Eigenproduktion, „da wir einfach nicht irgendeinen Vertrag unterschreiben wollten, der uns irgendwie in unserer künstlerischen Freiheit beraubt“, argumentiert Taz, „Gutes setzt sich durch, aber Grundlage ist eben die Kunst und der Wille, und außerdem ist das ja erst der Anfang, wir gehen mit einem Königspärchen All In, verdoppeln, und dann kommt das Album, damit geht’s dann ins Heads Up.“ Mit Risiko-Poker hat das Ganze in der Tat nicht viel gemeinsam, betrachtet man die Nachfrage der Jungs, die sich mitunter an den Besucherzahlen ihrer Homepage ablesen lässt: „250.000 Klicks in frag mich nicht welchem Zeitraum“ geben den Jungs und ihrer Musik recht, die sie teilweise auch auf ihrer seit 2 Jahren aktiven Internetpräsenz zum Download anbieten. Und auch an Vielfalt haben die beiden Lyriker nicht gespart, die Scheibe liefert alles, was sich der geneigte Musikliebhaber gerne zu Gemüte führen mag, „Politische, deepe, lustige und schnelle Sachen ergänzen sich sehr schön zu einem Ganzen“, urteilt Produzent Duktus, „ wichtig ist es uns allen eben, dass der Sound jeden anspricht, nicht nur Hörer aus der Hiphop-Ecke, und die haben die Jungs mit ihren Texten und ich mit meinem Anteil an musikalischen Feinheiten bislang durchaus erreicht“. „Das absolut geilste aber ist eben, live zu spielen, das turnt mich voll“, meint Coné, „da merkst du dann, dass sich das alles lohnt, wenn die Leute vor dir dann ‚Bilder des Glanzes’ mitrappen, endgeil!“ Und um den treuen Fans weitere Durststrecken zu ersparen, starten Taz und Coné 2007 auf allen Ebenen durch, „Auftritte en masse, und am Album sind wir auch dran, specials, specials, specials...“, verrät Taz. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. All In, alles oder nichts? Eine wohl rhetorische Frage."